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Info-Reihe: Wertvoll aber günstig – Mobilität

Lesedauer: 8 min

Gerade im Bereich Individualmobilität sind die Preise im letzten Jahr stark angestiegen. Wie man nachhaltig und günstig unterwegs sein kann, ist aber nicht immer so klar. Deshalb haben wir uns entschieden auf nachhaltige Mobilitätsmöglichkeiten in der Region aufmerksam zu machen, die im Vergleich zum Autofahren häufig billiger sind. Wenn man weniger große Fahrzeuge zur Fortbewegung braucht und oder diese gemeinsam nutzt, können Kosten eingespart oder auf viele aufgeteilt werden, was Mobilität im Endeffekt billiger für alle macht.

Im Folgenden möchten wir euch einige Tipps für nachhaltige Mobilität in der Region vorstellen, mit denen man wertvoll aber günstig unterwegs ist.

Zu Fuß
Die wohl nachhaltigste Fortbewegungsmöglichkeit ist praktischerweise auch noch gesund für den Körper. Wer zu Fuß unterwegs ist braucht nichts anderes als den Körper und vielleicht ein Paar Schuhe. Dadurch erhöht man weder den eigenen ökologischen Fußabdruck stärker, noch fallen große Kosten an. Im Gegenteil durch regelmäßiges Aktivsein wird der Körper fit gehalten, was ein Mehr an Lebensqualität und gesundheitliche Vorteile mit sich bringt. Regelmäßiges Gehen an der frischen Luft stärkt durch die körperliche Beanspruchung das Immunsystem, macht das Herz-Kreislauf-System leistungsfähiger, verbessert die psychische Verfassung und vieles mehr. Abgesehen von all diesen Vorteilen ist man zu Fuß auch vollkommen unabhängig von Fahrplänen sowie Platz- und Tankproblemen.

Fahrrad
Auch die Mobilität mit Hilfe eines Fahrrades ist günstig, gesund und gut für die Umwelt. Fahrräder selbst sind aufgrund der simplen Bauweise relativ billig und in Fahrradgeschäften sogar direkt in der Region zu bekommen.

Eine Auflistung der regionalen Geschäfte befindet sich auf unserer Website unter:

Neben den Vorteilen für Gesundheit und Lebensqualität werden bei der Fortbewegung per Rad keine Treibhausgase emittiert und gleichzeitig müssen keine riesigen Flächen für Parkplätze versiegelt werden, was dem enormen österreichischen Bodenfraß entgegenwirken kann. Im Gegensatz zum Gehen kann man mit dem Fahrrad aber deutlich weiter fahren und in Kombination mit Packtaschen größere Mengen transportieren, wodurch sich auch der Einkauf im ein paar Kilometer entfernten Ort bewerkstelligen lässt. Übrigens sind 40% aller Autofahrten kürzer als 5km, also eine Distanz, die man leicht mit dem Rad fahren könnte. Durch das Prinzip „JobRad“ kann man zudem beim Neukauf von Fahrrädern seit neuestem bis zu 42% des Einkaufspreises sparen.

Für weitere Infos dazu:

E-Bike und Lastenrad
Für weitere Strecken im Alltag, etwa zur Arbeit, bieten sich E-Bikes an, mit denen man ohne größere Anstrengung, viele Kilometer zurücklegen kann. Und für alle, die einmal mehr transportieren müssen, gibt es Lastenräder (mit E-Antrieb) entweder zum selbst Kaufen oder zum Ausborgen über die Website https://www.radverteiler.at/. Im Bezirk Freistadt gibt es diese Möglichkeit beim Energiebezirk Freistadt (Freistadt) vollkommen gratis oder bei „saftydock“ (Stifterplatz, Freistadt) gegen eine Gebühr von 6€ pro Stunde.

Wer ein Lastenrad länger benötigt, kann sich auf der Website oder per Mail informieren und ein Lastenrad bis zu 3 Monate leihen.

Zusätzlich zu diesen Angeboten gibt es zurzeit attraktive Radförderungen für (E-) Transport- und (E-) Falträder jeweils 1 000€ bzw. 600€ (bei Besitz von Öffi-Jahresticket) sind Neukaufe zurzeit billiger. Übrigens lassen sich diese Förderungen mit dem Prinzip JobRad kombinieren, wodurch der Kauf eines Faltrades um bis zu 60% billiger wird.

Für weitere Infos:

Öffentlicher Verkehr
Öffentliche Verkehrsmittel bieten nachhaltige Anbindungen nach Linz oder in die Städte und größeren Orte des Bezirks an. Der Benefit in Bezug auf den Klimawandel entsteht dabei bei der deutlich effizienteren Energie- und Platznutzung, wenn mehrere Personen nur ein Transportmittel benötigen. Für den Zug gilt zudem, dass der Antrieb mit Strom zu 100% aus erneuerbaren Energien betrieben wird. Außerdem ist die Fahrzeit im Zug und in begrenztem Ausmaß auch im Bus keine verlorene Zeit wie im Auto, sondern es ist möglich zu lesen, am Laptop zu Arbeiten oder einfach zu entspannen. Mit Öffis ist man übrigens auch günstiger unterwegs als mit dem Auto. Besonders hervorzuheben sind das Jugendticket-Netz, das KlimaTicket und auch das KlimaTicket OÖ, mit denen die Nutzung von Öffis simpler und billiger wurde. Denn so muss man sich nur mehr einmal im Jahr um ein Ticket kümmern, das noch dazu überall gilt und aufsummiert sind die Ersparnisse insbesondere für Pendler*innen aber auch für weniger regelmäßige Nutzer*innen groß.

Für weitere Infos:

Postbus Shuttle
Der Postbus Shuttle ist ein Angebot, das die Mobilität fast bis vor die Haustüre bringt. In der Region Gusental (Gemeinden Hagenberg, Alberndorf, Altenberg, Engerwitzdorf, Gallneukirchen und Katsdorf) kann man per App den Postbus Shuttle bestellen. An einem von 500 Haltepunkten – wobei man nie weiter als 300m zum nächsten Haltepunkt hat – wird man abgeholt und kann innerhalb des Regionsgebietes überall hinfahren, übrigens auch bis zur JKU und damit bis nach Linz. Personen mit Behindertenausweis, ärztlichem Attest oder einer Pflegestufe können direkt von zuhause abgeholt werden. Das bedarfsorientierte System arbeitet mit den bestehenden Öffi-Verbindungen zusammen, so dass man, falls es einen alternativen Bus gibt, direkt zur nächstbesten Haltestelle gebracht wird, beispielsweise aus Hagenberg zum Bahnhof Pregarten.

Unter der Woche zwischen 6 und 22 Uhr und am Samstag von 8 bis 22 Uhr sind die Fahrzeuge on Demand, also auf Abruf, nutzbar, womit es zur Lösung der Herausforderung der letzten Meile (Weg von der Öffi-Haltestelle nach Hause) beitragen und damit Autos ersetzen kann. Der Preis je Fahrt liegt innerorts bei 1,10 € bzw. 3,50 €, außerorts kostet die Fahrt abgestuft bis zu 2 € bzw. 8 €. Der billigere Preis gilt dabei für KlimaTicket Ö/OÖ, OÖVV Jahres-/Semesterkarten, OÖVV Schüler-/Lehrlingsticket und Jugendticket-Netz Besitzer*innen.

Für weitere Infos:

Mitfahrbankerl und Autostoppen
Im Rahmen eines Projektes des Energiebezirk Freistadt wurden in 13 Gemeinden des Bezirks in Summe 23 Mitfahrbankerl aufgestellt, auf denen sitzend man signalisiert, dass man gerne per Autostopp fahren würde. Wenn gerade keine dieser Bänke in der Nähe ist, geht es natürlich einfach mit ausgestreckter Hand und Daumen nach oben. Ganz allgemein erhöht das per Autostopp Fahren die Effizienz, da der Auslastungsgrad durch mehrere Personen im Auto steigt. Neben dieser Nachhaltigkeit kann man nette Bekanntschaften machen und sich gratis fortbewegen. Natürlich gibt es dabei unterschiedliche Dinge zu beachten.

Fahrgemeinschaft und Mitfahrbörse
Ähnlich wie beim Autostoppen erhöht auch das bilden von Fahrgemeinschaften die Effizienz der Autofahrt, was die Auswirkungen aufs Klima für jede*n einzelne*n wiederum verringert. Fahrgemeinschaften kann man zum Beispiel in der Nachbarschaft oder mit anderen Freund*innen gründen. Man hat aber ebenso die Möglichkeit auf Apps und Mitfahrbörsen zurückgreifen, auf denen einerseits Mitfahrgelegenheiten angeboten und andererseits diese in Anspruch genommen werden können. Beispiele für solche Apps sind die Mitfahr-App DOMINO OÖ und Carployee. Ersteres ist ein vom Klimaschutzministerium finanziertes Forschungsprojekt, das die Plattform für Mitfahrgelegenheiten anbietet und gleichzeitig alternative Öffi-Routen anzeigt. Carployee wiederum ist eine Firma, die eine Plattform mit weiteren Informationen im Speziellen für Unternehmen anbietet, so dass die Mitarbeitenden vermehrt gemeinsam zur Arbeit fahren. Der Vorteil besteht darin, dass das Ziel der Mitfahrenden das gleiche ist.

Für weitere Infos:

(E-)Carsharing
Auch (E-)Carsharing ist eine günstigere und klimafreundlichere Alternative zum eigenen PKW. Beim (E-)Carsharing steht an einem zentralen Ort, beispielsweise im Zentrum einer Gemeinde, ein oder mehrere Autos, die von allen Mitgliedern des Systems dann online gebucht und daraufhin genutzt werden können. Da Privatautos die meiste Zeit vollkommen ungenutzt in der Garage oder auf einem Parkplatz stehen, ist die gemeinsame Nutzung durch Teilen nachhaltiger. Falls die Fahrzeuge elektrisch betrieben sind, steigert sich dieser Effekt noch weiter. Und da mehrere Personen gemeinsam die Fahrzeuge nutzen, ist es schlussendlich billiger als ein privates (Zweit-)auto. In der Region gibt es im Softwarepark Hagenberg ein eigenes Angebot von sharetoo mobility, sowie in den Gemeinden Freistadt, Königswiesen, Neumarkt, Pregarten, St. Georgen am Walde und Wartberg ob der Aist das vom EBF betriebene Mühlferdl. Wobei es bei Interesse von ausreichend Personen möglich ist, auch in weitere Gemeinden einen Mühlferdl zu bekommen. Übrigens handelt es sich bei beiden ausschließlich um E-Autos.

Für nähere Infos zu den Angeboten:

JugendTaxi-App
Die JugendTaxi-App ist ein Programm das über die 4youCard im Bundesland Oberösterreich ausgerollt wurde. Dabei können Jugendliche zwischen 14 und 26 Jahren von Land und Gemeinde geförderte Gutscheine für Taxifahrten erwerben, so dass diese von 20 bis 6 Uhr in der Nacht mit einem der daran teilnehmenden Taxiunternehmen nachhause fahren können. Ein Drittel des Preises muss man selbst bezahlen, der Rest wird gefördert. Dadurch kann die Notwendigkeit für ein eigenes Auto reduziert und die Mobilität der Jugend verbessert werden. In der Region sind die Gemeinden Freistadt, Hagenberg, Hirschbach im Mühlkreis, Kaltenberg, Kefermarkt, Liebenau, Pregarten, Schönau im Mühlkreis, St. Georgen am Walde und Wartberg ob der Aist beim Projekt dabei.

Für Infos über die Nutzung der JugendTaxi-App: