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Ein Jahr „Mir schmeckt’s im Mühlviertel“

Lesedauer: 3 min

In unserer Region wird gute Mittagsverpflegung in Schulen groß geschrieben. Seit Anfang des Jahres begleitet die KEM Mühlviertler Kernland gemeinsam mit dem Verein „Zukunft essen“ die sechs Gemeinden und ihre Kindergarten- bzw. Schulküchen Freistadt, Sandl, Hirschbach/Waldburg, Windhaag und Wartberg mit dem Projekt „Mir schmeckt’s“.

Mir schmeckt’s – kurzgefasst.

Das „Mir schmeckt’s“-Projekt ist ein maßgeschneidertes Programm für Gemeinden, Städte und Regionen, denen eine richtig gute, leistbare und nachhaltige Mittagsverpflegung ihrer Kleinsten am Herzen liegt. Der Verein „Zukunft essen“ begleitet dabei die Gemeinden ein bis zwei Jahre lang. Mit den Küchen, Schulen und Kindergärten, Gemeindevertreter*innen und Eltern wird die aktuelle Verpflegungssituation analysiert, Ziele gemeinsam definiert und an deren Umsetzung gearbeitet. Die Erfolge werden zum Abschluss gebührend gefeiert, evaluiert und kommuniziert.

Was bisher im Mühlviertler Kernland geschah

Rundum-Befragung

250 Eltern und Kinder aus den teilnehmenden Gemeinden Freistadt, Sandl, Hirschbach, Waldburg, Windhaag & Wartberg nahmen an einer Umfrage zu ihrem Mittagessen im Kindergarten und in der Volksschule teil. Auch die Erfahrungen von 20 Einrichtungen in diesen Gemeinden wurden eingeholt.

Küchen-Besuch

Die motivierten Köchinnen besuchten wir gemeinsam mit Expertin Anna Strobach im Frühjahr 2023 in ihren Küchen. Dabei konnten wir bereits erkennen, dass die Versorgung der Kids schon sehr gut umgesetzt wird. Es wird überall frisch gekocht, auch in kleineren Gemeinden. Die Köchinnen sind Vollprofis in gesunder Kinderküche, fast alle nehmen am Programm „Gesunde Küche“ teil.

Beim Vor-Ort-Besuch fanden wir heraus, wo die Stärken der Küchen liegen und was die tägliche Arbeit der Köchinnen erschwert. Gemeinsam mit den Beteiligten suchten wir nach einfachen Lösungen. Schließlich wollen alle, dass langfristig gut für die Kinder gekocht werden kann. Außerdem ging es um die Frage, wie die Nachhaltigkeit gesteigert werden kann: Mehr Bio, weniger tierische Lebensmittel, mehr Regionalität, weniger Verschwendung.

Bitte zu Tisch! Ein runder Tisch in jeder Gemeinde

Nach dieser umfassenden Analyse luden wir alle Beteiligten zu einem runden Tisch in jeder Gemeinde: 5 Moderator*innen, 6 Gemeinden, 35 Teilnehmer*innen. Die Moderator*innen präsentierten jeder Gemeinde ihre Ergebnisse der Analyse. Danach wurden mögliche Verbesserungen diskutiert sowie von den Beteiligten selbst Visionen für ihre Verpflegung und konkrete Zielsetzungen auf Papier gebracht. Dabei wurde darauf geachtet, dass eine klare Zukunftsvision mit konkreten nächsten Schritten definiert wurde, die auch in absehbarer Zeit erreichbar sind. So können wir gemeinsam Etappensiege feiern und motiviert dranbleiben.

Gesagt – getan: Umsetzung im Gange

Die Umsetzung in den Gemeinden und Küchen läuft noch bis Ende Februar 2024. Gemeinsam mit „Zukunft essen“ beraten in einem Abstand von ein bis zwei Monaten, fragen nach den Fortschritten und räumen auftauchende Hürden aus dem Weg.

Kochkurs mit Bio-Botschaft

Teil der Umsetzung ist auch ein Kochkurs mit unserem Kooperationspartner Mathias Gorfer. Der Koch und Biobotschafter schaffte es, den Bio-Anteil der Verpflegung in einem Altenheim von 0 auf 90 Prozent zu erhöhen – und das mit nur 26 Prozent mehr Wareneinsatz. Ein absolutes Vorzeigeprojekt! Beim Kochkurs mit den sechs Schulköchinnen legte er dar, warum er Bio einfach besser findet und wie der Einsatz von mehr Bio-Lebensmitteln ohne Kostenexplosion gelingen kann. Es wurden gemeinsam kreative Ideen entwickelt, drei Kinder-Lieblingsgerichte in biologisch-vegetarischer Form sogleich zubereitet, liebevoll angerichtet und mit geladenen Eltern und Kindern gemeinsam genossen. Den Kindern hat es offensichtlich geschmeckt, zum Glück gab es für Feinschmecker noch einen Nachschlag.

Fotos: Flora Fellner Fotografie