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Naturgefahren: Forschungsteam zu Besuch in Kefermarkt

Lesedauer: 3 min

Am Freitag, 4. Februar, fand in Kefermarkt der dritte und letzte Workshop zum Thema Naturgefahren im Klimawandel statt. Gemeinsam mit Wissenschaftler*innen erarbeiteten Gemeindevertreter*innen konkrete Maßnahmen, um im Ernstfall gewappnet zu sein.

Intensiver Prozess

Die Gemeinde Kefermarkt hat sich zum Start des neuen Jahres einem intensiven, dreiteiligen Prozess zur Vorsorge und Bewältigung von Naturgefahren in Zeiten der fortschreitenden Klimakrise gestellt. In den ersten beiden Workshops stand im Rahmen des Naturgefahrenchecks die Stärkung des Risikobewusstseins und der Vorsorgekapazität der Gemeinde im Vordergrund. Im Plenum wurden verschiedene Naturgefahren in ihrer Bedeutung für Kefermarkt eingestuft. Als besonders relevant haben sich dabei die „neuen“ Naturgefahren und die daraus resultierenden Risiken „Starkregen/Hangwasser“ und „Hitze/Dürre/Trockenheit“ herausgestellt. Beim Abschlusstermin, welcher Teil eines bundesweiten Forschungsprojektes ist, wurden diese Ergebnisse von Wissenschaftler*innen aufgegriffen und gemeinsam wurden konkrete Maßnahmen sowohl im Wirkungsbereich der Gemeinde als auch auf (über)regionaler Ebene erarbeitet. „Wir sind stolz, als erste Gemeinde in Österreich den Workshop absolviert zu haben und unsere Erfahrungen aus dem bisherigen Naturgefahrenmanagement mit der Wissenschaft teilen zu können“, so Bürgermeister Herbert Brandstötter. Damit auch andere Gemeinden von diesem umfangreichen Prozess lernen und profitieren, werden die Prozessschritte vom Forschungsteam in einem Leitfaden zusammengefasst.

Forschungsprojekt pathways

Ziel des Forschungsprojektes pathways ist es, mit Hilfe von interaktiven Methoden das Bewusstsein von kommunalen Entscheidungsträger*innen für die Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen klimabedingten Risiken zu schärfen und gemeinsam konkrete Maßnahmen und Schritte zu definieren, wie diese Risiken in Zukunft zusammen gedacht und proaktiv angegangen werden können. Weiters will das Projektteam, welches sich aus Forscher*innen des Internationalen Instituts für Systemanalyse (IIASA), der Universität für Bodenkultur (BOKU) und dem Joanneum Research zusammensetzt, Gemeinden wie Kefermarkt darin unterstützen, aus den bisher gemachten Erfahrungen im Naturgefahrenmanagement für „neue“ Risiken zu lernen und Pfadabhängigkeiten (zu Englisch: pathways) zu erkennen. „In Hinblick auf die voranschreitende Klimakrise wird es in Zukunft immer wichtiger, Risiken wie Hangwasser und Trockenheit gemeinsam zu betrachten und deren Wechselwirkungen auch in der Maßnahmenentwicklung zu berücksichtigen. In Kefermarkt konnten wir erstmals einen Schritt in diese Richtung setzen und Bewusstsein für die Zusammenhänge unterschiedlicher klimabedingter Risiken schärfen“ Der Energiebezirk Freistadt ist seit 2019 Teil des Forschungsprojektes und liefert durch die langjährigen praktischen Erfahrungen im Klimaschutz und in der Klimawandelanpassung wichtige Erkenntnisse.

Der Energiebezirk Freistadt (EBF) ist ein Verein mit 23 Mitgliedsgemeinden. Die Arbeitsschwerpunkte liegen im Klimaschutz, der Klimawandelanpassung, den erneuerbaren Energien und der nachhaltigen Mobilität. Der EBF ist Träger der Programme KEM (Klima- und Energiemodellregion) und KLAR! (Klimawandelanpassungsmodellregion), welche vom Klima- und Energiefonds gefördert werden. Mit dem E-Carsharing „MühlFerdl“ und weiteren nachhaltigen Projekten wirkt die Arbeit über die Regionsgrenzen hinaus.