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Info-Reihe: Wertvoll aber günstig – Lebensmittel

Lesedauer: 4 min

In Zeiten von hoher Inflation ist es manchmal gar nicht so leicht auch noch auf Nachhaltigkeit zu achten. Deshalb entschieden wir uns dazu, auf die lokalen und regionalen Möglichkeiten zum Lebensmitteleinkauf aufmerksam zu machen, die im Vergleich zu herkömmlichen Nahrungsmitteln häufig im Preis auch noch stabiler sind. Dies lässt sich dadurch begründen, dass beim Einkauf ohne zwischengeschalteten Supermarkt die zusätzlichen Kosten des Geschäftes nicht mitgedeckt werden müssen. Abgesehen davon wird teilweise im Speziellen auf faire Preise für Erzeuger*innen und Konsument*innen geachtet.

Im Folgenden möchten wir euch einige Tipps zum regionalen Lebensmitteleinkauf in der Region vorstellen, mit denen man wertvoll aber günstig einkaufen kann.

Food Coops
Eine Food Coop oder Lebensmittelkooperative ist ein kleinstrukturierter Zusammenschluss von (Bio-) Landwirt*innen und Konsument*innen. Die selbstverwaltete und nicht gewinnorientierte Organisation schafft so einen verstärkten warmherzigen Austausch zwischen ihren Mitgliedern und setzt gleichzeitig auf faire Preise für alle Beteiligten. Dadurch, dass mehrere Bauernhöfe – die meisten direkt aus der Region – gemeinsam dabei sind, gibt es ein relativ großes Sortiment an qualitativ hochwertigen Produkten. Konkret können Mitglieder jede Woche online vorbestellen, ein paar Tage später sind dann alle Bestellungen an einem Ort gesammelt zur Abholung bereitgestellt. Durch diese regionale Vernetzung fallen nicht nur lange Lieferwege weg, die Käufer*innen wissen auch genau, wo das Essen herkommt.

Im Bezirk Freistadt gibt es drei FoodCoops:

Market Garden
Ein Market Garden ist eine Art der Landwirtschaft, bei der meist Gemüse auf intensive und enge Weise in Beeten angebaut wird. Dadurch kann auf kleiner Fläche ein erstaunlich hoher Ertrag erzielt werden. Damit diese intensive Bewirtschaftung möglich ist, erfolgt der Großteil der Arbeit mit den Händen und kleineren Geräten. Große Maschinen wie Traktoren werden nicht benötigt, wodurch der Anbau klimaschonender erfolgt.

Häufig ist diese Anbauweise mit einem Abosystem kombiniert. Dabei bestellt man jedoch nicht immer neu, sondern zahlt einen im Vorhinein vereinbarten monatlichen oder jährlichen Beitrag für eine ganze Saison und erhält damit wöchentlich eine saisonale und regionale Gemüsekiste. So haben die Landwirt*innen eine finanzielle Sicherheit für ihre nachhaltige Bewirtschaftung. Aber auch die Konsument*innen können davon profitieren. Sie wissen um die Regionalität und Nachhaltigkeit ihrer Nahrungsmittel und können neben dem Erhalt von hochwertigen Lebensmitteln auch Wünsche für neue Sorten einbringen.

Im Bezirk Freistadt gibt es zwei solcher Marktgärten. Für einen monatlichen Beitrag erhält man beim „Freistädter Gartengemüse“ und beim „Gruberhof“ in Lasberg zwischen Mai und November wöchentlich eine saisonale Gemüsekiste mit vielen unterschiedlichen Sorten. Diesen Anteil kann man dann vom Standort selber abholen.

Für weitere Infos:

Bauern- und Wochenmarkt
Bauern- bzw. Wochenmärkte stellen ebenfalls eine Möglichkeit dar, Produkte aus der Region einzukaufen. In regelmäßigen Abständen bieten die Landwirt*innen sowie andere Lebensmittelproduzent*innen ihre regionalen Waren an einem öffentlichen Platz selbst an, wo man neben den Produkten auch noch zu direkten Gesprächen mit den Verkäufer*innen kommen kann.

Im Bezirk Freistadt gibt es in Freistadt, Pregarten und Bad Zell solche Märkte regelmäßig.

Bauernladen
Neben den Märkten gibt es auch designierte Läden, die stark auf Regionalität achten oder in denen mehrere Landwirt*innen ihre Waren sogar gemeinsam anbieten. Der Vorteil dabei ist natürlich, dass man nur den Weg bis hin zum Laden zurücklegen muss, um regionale Lebensmittel von unterschiedlichen Bauernhöfen und anderen Produzent*innen einzukaufen.

Derartige Läden gibt es z.B. in Freistadt, Pregarten, Sandl und Tragwein

Ab-Hof Verkauf
Beim Ab-Hof Verkauf fahren die Konsument*innen selbst auf die Bauernhöfe, um die Waren dort einzukaufen. Viele der Landwirt*innen in der Region bieten diese Möglichkeit des Verkaufs an und kommen so in einen erfrischenden Kontakt mit ihren Kund*innen. Dabei sieht man als Kund*in nicht nur den Hof und damit die Herkunft der Lebensmittel mit eigenen Augen, sondern unterstützt auch die lokale Landwirtschaft. Ganz allgemein ist es natürlich zu empfehlen auf den Kauf von Bio-Produkten zu achten, da diese in der Herstellung nachhaltiger sind als konventionelle Produkte.

Einen Überblick über Möglichkeiten zum Ab-Hof-Verkauf findet ihr hier:

Teilweise finden sich auch auf den Websites der Gemeinden Auflistungen mit Ab-Hof Verkäufer*innen.

Übrigens haben einige Bauernhöfe Selbstbedienungsläden, bei denen auf Vertrauensbasis ohne Verkäufer*in Nahrungsmittel eingekauft werde. Vielleicht kennt ihr einen solchen Laden, der euch oder anderen sehr gefällt und den ihr weiterempfehlen könntet. Und in Unterweitersdorf gibt es in der Bank einen Fairteiler-Kühlschrank. Dort kann man ungenutzte Lebensmittel abgegeben, die dann von anderen gratis wieder mitgenommen werden können.

Dieses Medienprojekt wurde von Einsatzstellen und Teilnehmenden des Freiwilligen Umweltjahrs FUJ im Rahmen des FUJ-Lehrgangs gemeinsam umgesetzt (www.fuj.at)